Stille Gedanken

 

Stille. Leere. Angst.

Ich falle. Ich falle in ein tiefes Loch.

Der Weg scheint unendlich zu sein. Werde ich jemals am Boden ankommen? Komme ich überhaupt am Boden an? Kann ich mir wünschen, wo ich lande?

Ich will zu Dir.

Stille. Gedanken. Laute Gedanken.

Ich bin nicht allein. Ich sehe Dich. Ich sehe die Sterne. Ich muss stark sein.

Für wen muss ich stark sein? Für mich selbst?

Ich denke an Dich. Ich sehe Dein Bild am Ende des Ganges stehen. Dein zurückhaltendes Lächeln. Deine Augen. Das Funkeln in Deinen Augen. Deine Augen, die mich beschützt haben. Für kurze Zeit. Mich gerettet haben. Für kurze Zeit. Mir einen sicheren Ort geboten haben. Für kurze Zeit.

Warum durfte ich Dich nicht kennenlernen?

Stille. Rauschen. Lautes Rauschen in meinen Ohren.

Du hattest keine Möglichkeit, etwas aus Dir zu machen.

Dich selbst zu finden. Ich habe so viel mit Dir erlebt. Ich habe so wenig mit Dir erlebt. Was geschieht jetzt mit Dir?

Ich habe Dich verloren.

Kannst Du bei mir bleiben? Fange ich an, meine Erinnerung an Dich zu verlieren?

Stille. Es ist dunkel. Ich wünsche mir Licht. Reicht mir Dein Licht nicht mehr? Vertreiben Dich die Sonnenstrahlen? Vertreibe ich Dich?

Dein Stern funkelt. Jede Nacht. Wie Deine Augen. Blicke ich in Deine Augen?

 

Stille. Ruhe. Frieden.

 

Emily


11.01.22