Das Thema Tod im Unterricht

 

Thema Tod im Unterricht

 

Kinder und Jugendliche sind mindestens 9 Jahre in der Schule. Hier lernen sie Grammatik und Rechtschreibung, wie man rechnet, wie ein Mensch entsteht oder erlernen neue Sprachen.

 

Doch was ist mit dem Tod?

 

Wo lerne ich, wie ich mit der Trauer umgehen kann? Oder kann ich es erst lernen, wenn ich damit konfrontiert werde? Kann ich es überhaupt erlernen?

Kinder durchlaufen eine Vielzahl von Phasen, in denen sie unterschiedlich über den Tod denken und mit „ihm“ unterschiedlich umgehen. Erst zwischen 9 und 12 Jahren haben die Kinder das Verständnis dafür, dass der Tod endgültig ist. In der Schule ist der Religionsunterricht vermutlich der erste Kontakt mit dem Thema Tod, wenn Jesus stirbt und dann wieder aufersteht. Im Ethikunterricht werden teilweise Themen wie Sterbehilfe oder Organspende behandelt. Doch meistens wird eher distanziert und auf einer sachlichen Ebene damit umgegangen. Wie der/die Einzelne mit der Trauer umgeht, was er/sie macht, wenn jemand stirbt oder wie man mit einer/einem Trauernden umgeht, wird oftmals nicht behandelt, weil der Tod immer noch ein Tabuthema ist.

Dabei gibt es mittlerweile so viele Unterrichtsmaterialien oder Kinderbücher, die das Thema Tod, Trauer und Sterben in leichter Sprache behandeln und erklären. Die Schule ist für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Bereich in ihrem Leben, der sie auf unterschiedlichste Art und Weise prägt. Hier verbringen sie viel Zeit mit Gleichaltrigen, lernen zusammen und entwickeln sich stetig weiter. Deswegen ist es wichtig, dass auch die Schule Raum bietet, um die Themen Sterben, Tod und Trauer zu besprechen.

Da der Tod immer noch ein Tabu Thema ist, fühlen sich viele Kinder oftmals in ihrer Trauer allein gelassen und nicht wahrgenommen. Dies kann oft auf fehlende Informationen und Vorbereitung der Lehrkräfte zurückgeführt werden. Meistens wird es in der Schule erst dann thematisiert, wenn es einen Todesfall eines Kindes oder dessen Angehörigen gibt. Lehrer:innen wissen dann oftmals nicht, wie mit den Kindern umgegangen werden soll, da sie hierfür nicht sensibilisiert worden sind. Doch genau diese Lehrkräfte sind in solchen Phasen für trauernde Kinder immens wichtig, da sie gerade für die jüngeren Kinder eine Vertrauensperson darstellen und der Unterricht hierbei ein bisschen Normalität ausstrahlt.

Es ist also zum einen für Lehrpersonen wichtig, hierfür Seminare und Fortbildungen zu machen, damit in solchen Situationen mit den Kindern und Jugendlichen qualifiziert umgegangen werden kann.

Ein noch viel wichtigerer Punkt ist es aber, das Thema im Unterricht zu behandeln. Nicht nur, dass die Kinder und Jugendlichen sich darüber austauschen und Erfahrungen teilen können. Sie können darüber hinaus vor allem den Umgang mit der Trauer erlernen. Dabei sollte auch hervorgehoben werden, dass man auch um ein geliebtes Haustier trauern darf. Egal wer oder was einmal sterben wird, wenn man eine Verbindung dazu hat, wird man immer (unterschiedlich) trauern. Egal, ob man sich im Vorfeld mit Tod und Trauer auseinandergesetzt hat oder nicht. Wurde das Thema Tod, Trauer und Sterben aber schonmal im Unterricht behandelt, kann es in der Trauerphase helfen zu wissen, dass man trauern darf, dass es unterschiedliche Phasen der Trauer gibt, aber auch verschiedene Materialien, die einen beim Trauern helfen können.

 

Du kannst Tränen vergießen, weil er gegangen ist,

oder du kannst lächeln, weil er gelebt hat.

Dein Herz kann leer sein, weil du ihn nicht sehen kannst,

oder du kannst voll Liebe sein, die ihr geteilt habt.

Du kannst dich vom Morgen abwenden und im Gestern leben,

oder du kannst morgen glücklich sein wegen des Gestern.

Du kannst weinen und dich verschließen, leer sein und dich abwenden,

oder du kannst tun was er gewollt hätte: Lächeln, deine Augen öffnen, lieben und weitermachen.

-unbekannter Verfasser-


02.01.22